Elisabeth Loos, geb. 1911 und Emil Loos, geb. 1902, ein Künstlerpaar und Ehepaar wohnten in einem Künstlerhaus im Glattbacher Himbeergrund.
Dieses Haus hatte Emil Loos 1956 für die Familie entworfen, Elisabeth Loos künstlerisch gestaltet.
Die eine, wie der andere waren Künstler mit Leib und Seele. In diesem Jahr wäre Elisabeth Loos 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund widmet der Kunstverein Glattbach dem Paar die aktuelle Sonderausstellung.
Vieles schufen sie gemeinsam, vor allem die mächtige, wie eine Burg erscheinende Kirche von Volkersbrunn oder Ebersbach, die Emil Loos baute und Elisabeth im Inneren mit Wandgemälden und Glasfenstern ausstattete.
Im Forum Aschaffenburg Band 16 von 1996 schreibt Elisabeth Loos: Er rezitierte oft aus „Faust“ hörte bevorzugt klassische Musik und besuchte mit mit mir Oratorien, nach denen später Bilder entstanden. Das Zusammenleben mit ihm war deshalb so bereicchernd, weil er mit mir über alles redete, was ihn interessierte, Kunst, Literatur, Architektur.
Die Schau zeigt vor allem die innere Beziehung der beiden Künstler zueinander, die sich in vielen kleinen Gemälden niederschlägt.
Die beiden Magnolienstilleben – eines von Elisabeth, das andere von Emil Loos – hängen einträchtig nebeneinander. Beide Bilder entstanden 1948.
Emil Loos schuf kraftvolle Tierporträts und berührende Christusbilder, gegenüber stehen Elisabeth Loos Schöpfungen, wie der Blick auf ihre rot blühenden Rhododendronbüsche.
Als Emil Loos 1979 starb, bedeutete das für Elisabeth Loos einen schmerzlichen Schnitt in ihrem Leben. In dieser Lebensphase entstanden düstere, bedrückende Tableaus,.Brücken und Hochbauten, die ins Nichts führen oder Treppen, die im Nirgendwo enden. Irgendwann aber hat sich Elisabth Loos freigemacht von ihrer Trauer.
In der Ausstellung hängen ihre großformatigen Akte, die sie ab 1981 bis zu ihrem Tod schuf.
Einen gänzlich neuen Stil hat sie für sich gefunden Mit schwingenden, vibrierenden Linien modelliert sie Körper um Körper.
Diesen sinnlichen Körperbildern, die der Künstlerin zu einer zweiten Karriere verhalfen gewährt die Schau großen Raum.
Fast bis zum Schluß war Elisabeth Loos künstlerisch tätig.
Sie starb am 1. Dezember 2005 in ihrem geliebten Atelierhaus in Glattbach.