Bartl - Ellison - Gebhardt - Hepp - Parr - Schweitzer
stellen künstlerisch die Vergangenheit und Zukunft von Glattbach vor
Was wird aus Glattbach? Wie sah die Gemeinde gestern, wie sieht sie heute und wie morgen aus?
Der Kunstverein wollte einen Diskurs eröffnen, den er aus aktuellem Anlass nun mit der Ausstellung „Glattbach.Perspektiven“ auf verschiedene Art aufnimmt. Glattbach ist im Umbruch. Und so stellen sich die Fragen: Was wird aus Glattbach? Wie sah die Gemeinde gestern aus, wie heute und wie morgen? Wie gehen Menschen mit den Umbrüchen um, wie mit den realen und geistigen Veränderungen? Und wie sehen es die Künstler?
Gegenwart ist ein flüchtiger Moment. Sie steht immer an der Schwelle der Vergangenheit zur Zukunft – eine banale Erkenntnis, die indes im künstlerischen Kontext eine besondere Wirkung entfaltet. Denn nicht nur die ganz realen Aspekte sollen in dieser Ausstellung ein Bild unserer Gemeinde entwerfen. Darüber hinaus sollen auf verschiedene Weise auch menschliche und gesellschaftliche Verflechtungen sichtbar gemacht werden, welche Veränderungen bewirken.
Auf der Suche danach ist ein äußeres und inneres Spektrum entstanden, das berührende Facetten hat, aber auch mit Witz und Ironie bestückt ist.
Am Beginn der Ausstellung sehen sie zwei Versionen eines Glattbach, das so wohl keiner will. In perfekter Ausführung und nicht ohne Spott über die sich überall ausbreitende Gigantomanie lässt Gebhard Hepp
riesige Türme in den Himmel wuchern. Sie dominieren ein sich mit seinem Fachwerk widersetzendes Dorf, dem dieser Moloch dennoch bedrohlich nahekommt. Im kleinen Raum die greifende Installation von Rolf Gebhard, im wirklichen Leben Architekt und Stadtplaner, beschreibt in lockerer Anordnung „Die….Räte“. Die Holzköpfe sind markant herausgearbeitet, mit plakativer Farbe markiert und auf kurioser Weise lebendig. Vorne sitzt, ganz in schwarz, der Bürgermeister, er hat das Gremium fest im Blick, aber auch den Laptop.
Eine feine Zeichnung von Klaus Bartl, unserem Kurator, mit einem für ihn eher ungewöhnlichen Motiv, er hielt den Blick direkt oberhalb des Friedhofs auf die Kirche mit dem Zeichenstift fest.Ganz ähnlich, aber tiefer situiert ist die Sicht auf die Kirche von Bergmann-Franken. Mit dem Ölgemälde „Idylle Glattbach“ das dem Künstler Joachim Schmidt nach dem Krieg Heimat wurde und ihm neue Perspektiven öffnete.
Und dieser Begriff „Heimat“, nimmt man nur die „Glattbacher Mühle“, hier soll nun ein medizinisches Zentrum entstehen und ein Seniorendorf. Marga Parr
hat das bunte Treiben unter Bäumen bei sommerlichem Wetter noch einmal ins Gedächtnis gerufen und ebenso bunt sieht sie einen umgestalteten Desch-Platz mit einem beliebten Dorfgastheus im Hintergrund. Auch die geplante „Kulturscheune“, munter von Eduard Kolbrinck vom Architekturbüro skizziert, rückt ins Bild, ist aber in etlichen Ansichten zum Vergleich auch noch in ihrem jetzigen Zustand zu sehen.
Anneliese Euler