Der Titel der Ausstellung, in der
12 Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins
Glattbach im „Alten Schwesternhaus“ ihre Arbeiten präsentieren, ist programmatisch für eine Schau, welche sich wunderbar bunt, vielfältig und im Kontext aller Bilder und Skulpturen auch sehr vergnügt darstellt. Die stattliche Anzahl der in den unterschiedlichsten Techniken ausgeführten 74 Arbeiten wurde von Kurator Klaus Bartl einfühlsam strukturiert, so dass sich ihre Ausstrahlung steigert und die Ausstellungsräume ihnen trotz der Fülle lichte Weite beschert.
Beim Eintritt empfangen uns die Acrylgemälde von Leonie Simmerl
mit feinen zeichnerischen Elementen in einem differenzierten Farbspiel. Ihre frechen Frauenporträts sind in lebhaftem Austausch.
Im nächsten Raum begegnen uns die Holzskulpturen, Zeichnungen und abstrakten Materialexperimente von Günter Braun. Für spielerische Leichtigkeit sorgen die Akt-Pastelle von Klaus Bartl, die träumerisch wie auf Wolken schwebend sein können wie in „Feingold“, oder in „Aufscheinen“ energisch Haltung annehmen.
Der kleine Raum nebenan ist eine Art Familientreffen, hier begegnen sich Uschi Ellison, die Großnichte von Alois Bergmann-Franken und sein Enkel Bernd Bergmann. Uschi Ellison
zeigt zwei ihrer wundersam erzählenden Textilcollagen, die sie mit Acryl ergänzt, Bernd Bergmann
seine technisch aufwendigen Abstraktionen, die aus Farben und Formen den „Meeresgrund“ oder den „Urknall“ entstehen lassen.
Im zentralen Raum haben die Ölgemälde von Alfred Trobisch, deren fließende Formen „Feuerblumen“ oder „Erneuerung“ assoziieren, ebenso Platz zur Entfaltung wie die von Elke Stichel
auf Schwarz oder Blau nahe heran geholten großformatigen Blumen oder der hockende Mann in Arbeitskluft, der seine Pause genießt.
In den Aquarallen von Marga Parr
entfaltet sich die farbige Verwunschenheit der so lebendigen Insel Burano bei Venedig, in ihrem Frühlingsbild kündigt sich sich der Sommer in kräftigem Blau, Gelb und Grün an.
Rosi Kühn
hat feinsinnige Kalligrafien mitgebracht, Helga Balthesen
beschäftigt sich mit meditativer Malerei und fängt in ihrem abstrakten Form- und Farbenspiel Licht, Erde und Himmel ein.
Gebhard Hepp
zeigt eine Reihe von Landschaften, mit einem breiten Borstenpinsel gemalt, und zwei detaillierte Rötelzeichnungen.
So bunt ist der Sommer, dass man sich nicht satt sehen kann. Im „Gartentraum“ von Kerstin Schweitzer, die auch einige fein ziselierte und aquarellierte Skizzen von Glattbach und Aschaffenburg zeigt, feiert er ein rauschendes farbliches Fest..